06.06.2025 - Vespa Velutina
Am 06.06.2025 dürfen wir im Lehrbienenstand Steibrünnli bei regnerischem Wetter 32 Vereinsmitglieder und zwei Gäste zum Imkerhock begrüssen. Obwohl die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina Nigrithorax) schon seit vielen Jahren in der Schweiz vorhanden ist, hielt sich der Druck auf die Bienen im Dorneck bis vor kurzem sehr in Grenzen. Dies änderte in den Jahren 2023 und insbesondere 2024 dramatisch - nicht zuletzt dank der rasanten Zunahme der Hornissendichte und der damit stark zunehmenden Anzahl an Imkern, dürfte die Teilnehmerzahl am heutigen Hock erfreulich hoch sein.
Erich erläutert zu Beginn die Lebensweise der Vespa Velutina: Wie sieht sie aus? Wie verhält sie sich am Bienenstand? Wie entwickelt und vermehrt sie sich, insbesondere im Frühjahr? Wie gross ist ein Primärnest, wo befinden sich die Sekundärnester? Und so weiter..!
Der Fokus liegt aber selbstverständlich auf der Bekämpfung der Hornisse: Wie stark muss der Beflug sein, bevor jeder Imker und Jede Imkerin handeln muss und was ist zu tun?
- Wir lernen, wie ein Dochtglas gebaut wird und wie der Lockstoff gebraut werden muss (gelber Deckel, gelbes Schwammtuch und dann Suurä Moscht mit Hefe einfüllen) - mit dieser Lockmethode fällt das Einfangen von Hornissen leicht!
- Mit Hilfe eines Königinnen-Zeichengeräts lässt sich anschliessend auch die Vespa Velutina zeichnen. Jede Markierte Hornisse bekommt eine eindeutige Farbkombination aus mindestens zwei Farben. Das ist nötig, damit wir diese später wieder erkennen!
- Die markierten Hornissen lassen wir von verschiedenen Standorten fliegen. Wir notieren die Abflugrichtung auf einer Karte und stoppen die Zeit, bis sie zurück ist - wenn wir das mit ein paar Hornissen machen, können wir Richtung und ungefähre Distanz des Nestes abschätzen. Wie diese sogenannte Triangulation funktioniert, wird ausführlich erklärt, da jede Imkerin und jeder Imker in der Lage sein sollte, diese selbständig durchzuführen.
- Als nächstes kommen die "Scouts" zum Einsatz. Sie sind darauf angewisen, dass die ungefähre Nestposition bereits bekannt ist, um effizient arbeiten zu können. Ohne Vorarbeit durch die Imkerschaft, wird die für 2025 erwartete Flut an Meldungen durch die Scouts nicht bearbeitet werden können.
Das Ziel der Scouts ist es, das Nest zu finden. Nur bei besonders hartnäckigen Fällen kommt die Radiotelemetrie zum Einsatz! - Diverse Fragen aus der Imkerschaft werden gestellt und beantwortet, es entsteht ein angeregter Austausch.
Zu jeder Phase der 'Hornissenjagd' kann Erich Anekdoten aus vergangenen Einsätzen erzählen und schmückt so die Theorie aus. Insbesondere die bisherigen Fundorte der Nester erstaunen teilweise und die Erfahrungsberichte liefern wertvolle Einblicke in die Arbeit eines Scouts.
Mit fortschreitendem Vortrag findet mehr und mehr Anschauungsmaterial den Weg in die Runde - Hornissen, Nester, Werkzeug, etc. stossen auf grosses Interesse der Anwesenden.
Wir danken allen Vereinsmitgliern und Gästen für die Teilnahme und den regen Austausch, Bernhard für die - wie immer bestens organiserte - Verpflegung und wünschen viel Erfolg bei der Hornissenjagd!